Rückblick: Multivision am Donnerstag, 15. Oktober 2020
Um die Erde – 337 Tage mit dem Steyr-Puch Pinzgauer
Friedl Swoboda
UM DIE ERDE „Philosophie & Abenteuer“
337 Tage mit dem Steyr-Puch Pinzgauer durch 13 Länder, 34000km, vom Europäischen Russland um Afghanistan herum, nach Irkutsk.
Im Juli 2018 startete der Salzburger Friedl Swoboda – ursprünglich Technischer Geologe – mit seinem 6×6 Steyr Puch Pinzgauer 718T von seiner Heimatstadt aus Richtung Osten. Einmal um die Erde mit dem „Wüstenfuchs“ ist das umfassende Ziel. Doch was ist ein Ziel ohne die Vielfalt der Wege?
Ein erster, besonderer Teil dieser Weltumrundung ist im Juni 2019 bewältigt, mehr als 300 Tage bisher unterwegs, rund 30000 km. Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Iran, Pakistan, Indien, Nepal, China und die Mongolei sind durchquert, und für einen geplanten Zwischenstopp, wieder in Russland.
Planung und Realität – wie zu erwarten – zwei verschiedene Paar Schuhe.
Abenteuer entstehen zuerst einmal im Kopf und dieses Abenteuer hat eigentlich erst begonnen. Vom seelischen und physischen Auf und Ab dieser Reise, von den Begegnungen in relativ unbekannten Ländern, von sprachlichen Herausforderungen bis hin zum Weg, wie sich Probleme überhaupt lösen haben lassen, und letztlich von der vergeblichen Hoffnung, weiteren Schwierigkeiten zu entkommen. Ein Potpourri verschiedenster Gefühle – ein Erfahrungsbericht „ofenfrisch“ aus erster Hand, ungeschminkt.
„Da ist man wirklich mutterseelenalleine. Der Bergsee Turumtaikul liegt auf 4202 Meter Seehöhe in dem Teil des Pamir- Gebirges, das durch Tadschikistan verläuft. Der Ort ist so entlegen, dass selbst das vermeintliche globale Gedächtnis Wikipedia nur einen bruchstückhaften Eintrag auf Englisch aufweist. Ausgerechnet dort muss man im Schlamm stecken bleiben. Und zwar nicht mit dem Fuß im Wanderschuh, sondern mit einem gut drei Tonnen schweren Steyr-Puch Pinzgauer. Mit jedem Gasstoß graben sich drei seiner sechs Räder tiefer in den Gatsch. Immer mehr gerät das Wohnmobil in Schieflage. Nichts geht mehr…“
Friedl Swoboda hat das Reisevirus befallen. 2013 bereiste er 2 Jahre lang mit einem umgebauten Pick-Up Nord- und Südamerika. Und er war noch nicht zurück in Österreich, da wusste er bereits: Er wollte mehr. Also reduzierte der Unternehmensberater sich und seinen Haushalt, verkaufte viele Dinge, die er eigentlich gar nicht brauchte und dabei nahm in seinem Kopf sein nächstes Abenteuer Gestalt an. Eine Weltreise.